Freitag, 1. Juni 2012

Bitte gehen Sie laaangsam...

Und das mir! Wo ich doch stets forschen Schrittes die Welt durchschreite zwingt mich die vorgestrige Knie-OP nun doch tatsächlich zum, wenn nicht gleich inne halten, so doch zum zum Bummelantentum. Ich kannte diese Art der Fortbewegung bislang nur von flanierenden Pärchen, die sooo langsam lustwandeln, dass sie sich gegenseitig stützen müssen, um nicht umzufallen. Gut, denen sei es gegönnt aber auch Freund D. neigt zum schreiten und wenn man nicht gut aufpasst, ist man bereits 100 Meter voraus und hat einen Freund weniger, muss eine Vermisstenanzeige aufgeben, sich lästiger Befragungen hingeben und findet ihn denn letztlich doch im Café sitzend wieder, auf dass die Freunde im Fluß der Menschen irgendwann alle wieder an ihm vorbeiziehen.
Das kann mir nun nicht passieren, da mich die Schneckengeschwindigkeit im schleimigen Griff hat. Andererseits bin ich schon froh, überhaupt wieder gehen zu können und auch, nicht die Gebrechen meiner temporären Zimmergenossen teilen zu müssen - "Arsch-OP" & "Kalk in der Schulter" gehören auch weiterhin nicht zu meinen Favoriten. Dagegen ist der Innenminiskusriss zwar nicht unbedingt schön, jedoch hinnehmbar.
Die 8 Stunden in der Klinik (wovon 2 im Nebel der durchschlagend wirkenden Drogen verschwimmen...) reichten indes vollkommen aus mich für eine weitere 35-jährige Wartezeit einzutragen. Wie Muttern es aushielt über 1 Jahr in verschiedenen Heilstätten auszuharren ohne in eine tiefe und abgründige Depression zu verfallen nötigt mir immer noch Bewunderung ab und ich würde sie jetzt wirklich gerne fragen können, wie ihr das gelang.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Vermutlich gelang es ihr gar nicht.